2002 erleben zwei Programme ihre Premiere:
In beiden Programmen sind sechs Musiker, ihre diversen
Instrumente und die elektronischen Klangquellen im ganzen Zelt verteilt.
Gespielt werden neben den üblicheren großen und kleinen Trommeln,
Vibraphonen und Plattenglocken auch große Kakteen, Samen oder
Holzstämme. Dazwischen hat das Publikum freie Platzwahl im erweiterten
Sinn: statt Sitzreihen gibt es frei zu positionierende Kissen, Stühle und
Bänke.
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Programm 1 MUSICIRCUS +
Der MUSICIRCUS von John Cage (geboren vor 90, gestorben im
August vor 10 Jahren) ist darauf angelegt, ganz verschiedene Musik zu vereinen.
So schafft er mit allen zur Verfügung stehenden Bordmitteln Irritation,
Heiterkeit, Wohlklang und viel Unerwartetes, in das CIRCUS S für seinen
MUSICIRCUS+ auch Beiträge von Kinder- und Laienmusikgruppen vor Ort
einbezieht.
John Cage
 (5. September 1912 - 12. August
1992) |
Open Cages, a closed CIRCUS ON Silence
(1979/2002) a means of translating a book into a performance without
actors, a performance which is both literary and musical angewendet auf
John Cages Silence von Arnold Marinissen, Massimo Mariani und Stephan
Meier |
Jan Boerman
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Kringloop I (1994/95)
elektronische Musik |
Karlheinz Stockhausen
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Löwe/Leo (23.7. - 22.8.) und Jungfrau/Virgo
(23.8. - 22.9.) aus TIERKREIS - 12 Melodien der Sternzeichen
(1975) |
Volker Staub
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aus Waldstücke Nr.
24, Teil I (1987-94) |
John Cage  |
aus Song Books
(1970) |
José-Maria
Sanchez-Verdù  |
Refranh (2002,
Uraufführung) Auftragswerk des CIRCUS S als Erkennungsmelodie |
Kindergruppen |
Orchestra dei Rumori con i bambini dellEstate in
Citta di Seveso/ Niedersächsischer Landesjugendzirkus; Klasse 9a
der Goetheschule / Projektteilnehmer aus Utrecht |
John Cage  |
Trio (1939)
Schlagzeugtrio cComposed Improvisation (1990)
Variations I any number of players, any sound producing means (1958)
BRANCHES (1975) for amplified plant materials |
Nikolaus A. Huber
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Clash Music (1989)
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John Cage  |
Sonata for Two Voices (1933)
for any two ore more instruments |
Ron Ford
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curves (2000) für Theremin |
José-Maria Sanchez-Verdù
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Refranh (2002) Erkennungsmelodie |
Gastmusiker |
aus Milano / Hannover / Utrecht |
John Cage  |
Six (1991) |
Helmut Oehring
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looser/sex (2002, Instrumentierung und
Arrangement: Stephan Meier, Uraufführung) Schlagzeugsextett und
Zuspielband, Auftragswerk des CIRCUS S |
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Programm 2 Pulsar / SternentRäume
Pulsar lässt auf hochartifizielle Weise
Klänge in, durchs und ums Publikum herum entstehen, wandern, vergehen.
Karlheinz Stockhausen gebiert auf kindhaft-träumerische Weise für
jedes Sternzeichen eine eigene Melodie; Gérard Grisey macht Rhythmen
zweier Pulsar-Sterne zur Grundlage eines rauschenden Surrounderlebnisses.
Karlheinz Stockhausen
 (*1928) |
aus TIERKREIS - 12 Melodien der Sternzeichen
(1975/2002) eingerichtet für Schlagzeugquartett und Spieluhr im Zelt
von Stephan Meier Waage/Libra (23.9. - 22.10.)
Schütze/Sagittarius (22.11. - 21.12.) Löwe/Leo (23.7. -
22.8.) und Widder/Aries (21.3. - 21.4.) |
"Ich begann, mich mit den zwölf menschlichen
Charakteren des "Tierkreises" zu beschäftigen, von denen ich bis dahin nur
eine vage Ahnung hatte. Beim Erfinden jeder Melodie dachte ich an das Wesen von
Kindern, Freunden, Bekannten, die im betreffenden Sternzeichen geboren sind...
Jede Melodie ist jetzt in allen Maßen und Proportionen im Einklang mit
den Charakterzügen ihres Sternzeichens komponiert, und man wird viele
Gesetzmäßigkeiten entdecken..." Je ein Ton unseres Tonsystems
bildet den in unterschiedlichen Ausprägungen zur Geltung kommenden
Zentralton einer Melodie, die instrumental auf beliebigen Melodie- und/oder
Akkordinstrumenten auszuführen sind. |
José-Maria Sanchez-Verdù
 (* 1968) |
Refranh (2002 Uraufführung der
Gesamtfassung) Auftragswerk des CIRCUS S |
PAUSE |
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Gérard Grisey
 (1946 - 1998) |
Le Noir de lEtoile (1989/90) für
sechs Schlagzeuger und räumliche Projektion astronomischer Signale
"Für meinen Sohn Raphael" |
1967 entdeckte ein junger Astronom ein
Radiowellensignal am Himmel, das 1,3 mal in der Sekunde periodisch pulsierte...
Pulsare haben einen Radius von nur 15 km, aber eine Masse wie die unserer
Sonne. Über Radioteleskope und Verstärkung des umgeformten
Wellensignals kann man die aus ihrer Umdrehung resultierende Pulsation
hörbar machen... Der erste zu hörende Pulsar heißt Vela, ein
Überbleibsel der Explosion einer Supernova vor 12000 Jahren, der sich
11mal pro Sekunde um sich selbst dreht. Der zweite wird nur nach seinen
Himmelskoordinaten benannt: 0329+54. Seine Umdrehung beträgt 1,4 mal pro
Sekunde. Die Supernova, aus der er entstanden ist, explodierte vor fünf
Millionen Jahren, und seine Radiowellen brauchen 7500 Jahre, um zur Erde zu
gelangen. Hören wir die Uhren des Himmels ihre Stunden zählen,
öffnen wir das Fenster und warten auf die rechte Stunde." (J.-P. Luminet)
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